Über das Holz
Die Nutzung heimischer Hölzer schont durch kurze Transportwege nicht nur die Umwelt, das Holz selbst ist als CO²-neutraler Werkstoff ein zukunftsfähiges Material, welches im Klimawandel eine immer größere Bedeutung bekommt. Darüber hinaus bieten heimische Hölzer eine unglaubliche Vielfalt, die die Nutzung von Tropenhölzern oft ad absurdum führt.
Wie die unterschiedlichen Eigenschaften des Holzes am besten eingesetzt werden, dafür gibt es zahlreiche Handwerker, die den vielseitigen Werkstoff auf verschiedenste Weise zu bearbeiten wissen.
Früher noch überall in traditioneller Art zu finden, so wurden viele handwerklichen Holzbetriebe durch die Automatisierung in der Industrie vom Markt verdrängt. Hier muss das Holz in jeder gewünschten Form zur Verfügung stehen, verleimt, gepresst und am besten endlos. Das ist wohl der Lauf der Dinge und nicht aufzuhalten, und dennoch verliert das Holz in einer Spanplatte den Charakter, den wir eigentlich so schätzen: seine Natürlichkeit.
Der Beginn eines Werkstücks liegt beim Handwerker in der Beschaffung des für den jeweiligen Zweck geeigneten Holzes. Aus der Betrachtungsweise eines Försters liegt der Anfang jedoch einige Generationen zurück. Mit dem Keimen eines Samens beginnt ein neues Leben, wenig bekümmert, was später aus dem Produkt von Wasser, Nährstoffen und Sonnenlicht einmal werden soll.
Überhaupt scheint es nebensächlich, Gebrauchsgegenstände und Schmuckstücke aus Holz zu fertigen, angesichts der Tatsache, wie viel mehr der Wald uns Menschen doch bieten kann und wie verbunden wir ihm sind. Er ist ein Symbol der Lebenskraft und so oft Quelle der Energie und Regeneration. Und selbst wenn das Leben eines Baumes nicht ewig währt, hinterlässt seine Kraft nach seinem Ableben noch Spuren.
So tragen die Sparren aus Fichtenholz unser Dach, Tische und Stühle aus Esche, Eiche und Buche laden zu geselliger Runde ein und das Feuer im Ofen überträgt die Energie auf uns, die der Baum einst von der Sonne aufnahm. Bemerkenswert ist wohl, dass nicht nur jeder Teil des Baumes Verwendung finden kann, sondern auch in jedem Teil des Holzes Schönheit steckt. Ein makelloses Eichenfurnier wirkt durch seine Schlichtheit und Farbe, aber auch die wilde Maserung an einer Astgabelung oder die verschiedenen Farbtöne und Zeichnungen, die ein Pilz hinterlässt können Gefallen finden.
Und dennoch erschließt sich wohl keinem das Wesen des Holzes vollständig. Immerhin reagieren Hölzer je nach Form, Größe und Art unterschiedlich auf Temperatur und Feuchtigkeit. Nicht immer können Risse, Form- und Farbveränderungen verhindert werden.
Oft stellen diese auch keinen Makel dar, sondern beleben das Werkstück zusätzlich und erinnern uns daran, dass Holz ein Naturprodukt ist, welches in reiner Form einen eigenen Willen, dafür aber auch eine unvergleichliche Schönheit besitzt.
Auf der Suche nach dieser Schönheit zeigen sich oft die Geheimnisse der Bäume, die wir bewusst darstellen wollen. Dafür verwenden wir Hölzer aus heimischen Wäldern und Gärten.
Der kurze Weg schont nicht nur die Umwelt, er ist auch notwendig, um das Potenzial eines Baumes zu erkennen und in unserem Sinne zu verwirklichen.